Model werden - aber wie?

Für viele junge, hübsche Mädchen ist Model, gleich neben dem des Influencers ein Traumberuf. Doch dass der Weg bis ganz an die Spitze nur wenigen gelingt und sich der Aufbau einer Model-Karriere mehr als schwierig erwiesen kann, dürfte hinlänglich bekannt sein. Mädchen, die dennoch diesen Weg einschlagen und gerade erst am Anfang stehen, fragen sich oft, wie man überhaupt eine Modelagentur findet. Ist es nun von Vorteil als Model mit einer Agentur oder so ganz auf eigene Faust durchzustarten und was macht eine Modelagentur überhaupt? Um diese Fragen soll es in diesem Artikel gehen.

Welche Aufgaben übernimmt eine Modelagentur?

Eine Modelagentur fungiert sprichwörtlich als die rechte Hand des Mädchens. Sie organisert nicht nur alle Termine, sondern schreibt am Ende auch im Auftrag des Mädchens die Rechnungen für ihre Arbeit als Fotomodell. Doch das ist noch lange nicht alles! Vor allem ist sie dafür da, dass das Mädchen überhaupt an Aufträge kommt. Der erste Schritt hierfür ist eine aussagekräftige Sedcard. Damit diese immer auf dem neusten Stand bleibt, zeigt die Agentur dem Mädchen ihr Verbesserungspotenzial auf und steht mit Rat und Tat zur Seite, um konstruktive Ratschläge zu geben, noch höher in der Karriereleiter empor zu steigen. Kurzum: Die Arbeit einer Agentur besteht darin, dem Fotomodell so viel Arbeit wie möglich abzunehmen, damit sich das Mädchen ganz auf ihre Arbeit vor der Kamera konzentrieren kann. Im Gegenzug hierfür behält die Agentur einen Teil der Modelhonorare ein. Die Summe liegt bei knapp 15 Prozent.

Wie kann man als Newcomerin in der Modewelt durchstarten?

Selbst wenn das Model in einer Agentur aufgenommen wurden, heißt das nicht automatisch, dass sie sich jetzt kaum noch vor Aufträgen retten kann. Im Gegenteil! Denn gerade Newcomer müssen erst diverse Vorarbeiten leisten, um überhaupt den ersten Auftrag zu erhalten. Folgendes gilt es für das Mädchen zu bestehen:

  • 1. Erste Test-Shootings: Schönheit alleine reicht für das Model-Business nicht aus. Das Mädchen muss vor allem fotogen sein und wissen, wie man sich vor der Kamera bewegt. All dies wird bei einem Test-Shooting auf die Probe gestellt. Das Mädchen kann dabei herausfinden, ob der Job überhaupt der richtige für sie ist und sich vor der Kamera wohl fühlt. Ist es für sie so einfach wie eine Pizza online zu bestellen, können weitere Test-Shootings folgen, die vor allem zum Üben und Erweitern des Portfolios dienen.
  • 2. Laufsteg-Training: Sieht sich ein Mädchen vor allem über die großen Laufstegs der Welt schweben, so ist zunächst einmal Laufsteg-Training angesagt. Da jeder einmal klein anfängt, locken nicht gleich die großen Mode-Metropolen wie Paris oder Mailand. Für den Anfang reicht es auch völlig aus, wenn das Training in Köln oder jeder anderen beliebigen Stadt stattfindet. Viele Agenturen bieten diesbezüglich professionelle Laufsteg- und/oder Choreographietrainings an.

Wie viel kostet die Ausbildung bei einer professionellen Agentur?

Der Karriere des Mädchens auf die Sprünge zu helfen wird zwar von vielen Agenturen übernommen, allerdings keinesfalls gratis. Um die Kosten zu stemmen, kann das Mädchen unter den folgenden verschiedenen Alternativen auswählen:

  • 1. Die Agentur tritt in Vorkasse und verrechnet ihre Ausgaben mit den ersten Einnahmen des Models.
  • 2. Die Agentur wird direkt für ihre Leistungen vom Mädchen bezahlt.
  • 3. Sofern eine Agentur die entsprechende Dienstleistung nicht selber anbietet, sagt sie dem Mädchen, wo sie die Leistung auf eigene Rechnung bekommen kann.

Die verschiedenen Dienstleistungen, die von einer Agentur angeboten werden, sagen übrigens noch lange nichts darüber aus, ob seriös oder unseriös gearbeitet wird. Will ein Mädchen nicht gleich ein Haufen Geld für Laufsteg-Training und Co. ausgeben, empfiehlt es sich auf einen Daily Deal der Agentur zu warten.

Wie erkenne ich eine seriöse Model-Agentur?

Das Business mit der Schönheit verheißt für viele schnelles Geld, weswegen es unter den Agenturen tatsächlich einige schwarze Schafe gibt. Eine seriöse Agentur zeichnet sich hingegen durch die folgenden Eigenschaften aus:

  • Transparenz: Bei einer seriösen Agentur ist auch für Außenstehende klar ersichtlich, auf welchen Bereichen der Fokus liegt, beispielsweise im Modebereich, im Film oder in der Werbung.
  • Authentizität: Eine seriöse Agentur schießt nicht übers Ziel hinaus und erweckt in dem Mädchen falsche Hoffnungen. Sofern die Schönheit für den Model-Beruf ungeeignet erscheint, sollte die Agentur das klar kommunizieren und keine kostenpflichtigen Dienstleistungen vermitteln, um den eigenen Umsatz zu erhöhen.
  • Zuverlässigkeit: gehört wohl zum A und O einer jeden seriösen Agentur. Soll heißen, dass einmal getroffene Vereinbarungen eingehalten werden.
  • Ehrlichkeit: Wer wartet schon gerne lange auf sein hart verdientes Geld? Eine seriöse Agentur sollte dem Mädchen daher ihre erwirtschafteten Honorare stets zuverlässig auszahlen.

Da sich viele diese Punkte von außen schlecht beurteilen lassen, empfiehlt es sich, sich zum Beispiel auf einem Portal für Models mit Gleichgesinnten auszutauschen und Mädchen zu finden, die bereits Erfahrungen mit der jeweiligen Agentur sammeln konnten. Hierbei ist es wichtig, dass es sich tatsächlich um Erfahrungen aus erster Hand handelt und nicht um bloße Gerüchte.

Modelwerden mit oder ohne Agentur?

Für die Karriere ist es nicht zwingend notwendig, wenn doch von Vorteil, für eine Agentur zu arbeiten. Wer sich allerdings selbstständig um Aufträge bemüht, sollte einiges beachten:

  • 1. Die eigenen Ziele definieren: Was möchte man eigentlich mit dem Modeln erreichen? Soll es ein bloßes Hobby bleiben oder viel man damit Geld verdienen und es gar zum Hauptberuf machen? Will man eher für Fotos gebucht werden, über die Laufstege schreiten oder will man als Influencer durchstarten?Je nachdem, wie ehrgeizig die Ziele sind, desto ehrgeiziger sollten auch die Bemühungen hierfür sein. Um jedoch dabei nicht gleich über Leichen zu gehen, sollte man sich auch gut überlegen, ob Aktfotografie für einen prinzipiell in Frage kommt. Allerdings ist hierbei Vorsicht geboten. Denn es gibt sehr viele Agenturen, die solche Bilder mit Stil und Geschmack aufnehmen. Andersherum gibt es aber mindestens doppelt so viele Fotografien, die hierbei keinesfalls seriös arbeiten. Gerade Newcomern rät es sich hierbei, davon Abstand zu nehmen oder zumindest die Panties anzulassen.
  • 2. TfP-Shootings nutzen: Die Abkürzung TfP steht für "time for prints". Konkret bedeutet das, dass sowohl das Mädche als auch der Fotograf Erfahrungen in ihrem Metier sammeln. Die Bilder, die dabei entstehen, dürfen genutzt werden. TfP-Shootings haben den Vorteil, dass sie kostenlos sind. Allerdings gibt es in der Regel einen Vertrag, der die genauen Vereinbarungen regelt.
  • 3.Profil in Online-Portalen erstellen: Models und Fotografen finden geht heutzutage meist über Online-Portale. Sollte also jemand, genau wie ihr aus Köln kommen, könnt ihr durch eine leiche Recherche schnell gefunden werden. Zu den seriösen Online-Portale zählt hierbei beispielsweise Model-management.com, Stylished.de oder Model-Kartei.de. Auf Stagepool.de findet man hingegen die neusten Jobs für Models, aber auch Schauspieler und Musiker. Nachdem man sich einen Account angelegt hat, kann man sich spielend leicht auf die verschiedensen Ausschreibungen bewerben. Allerdings muss man bei einigen Portalen erst eine Premium-Mitgliedschaft abschließen, um uneingeschränkten Nutzungszugang zu erhalten.

Models, die ohne Agentur durchstarten wollen, sollten den nötigen Biss mitbringen. Denn leider hört man immer wieder, dass gerade bei Newcomern, die ganz auf sich gestellt sind, versucht wird, die Honorare zu drücken. Während Mädchen, die bei einer Agentur unter Vertrag stehen, sich eben auf jene Hilfe verlassen können, wird bei Mädchen ohne Agentur versucht, die Preise zu senken. Newcomer in diesem Business sollten sich an den üblichen Richtwerten der Branche orientieren, nach denen die Kunden auch zahlen sollten. Neben preislichen Vereinbarungen ist es ohne eine entsprechende Agentur auch schwerer an begehrte Model-Jobs zu kommen. Denn die Kunden werden sich zunächst an die bekannte Agenturen wenden, um Zeit zu sparen. Ohne eine Agentur an Kunden zu gelangen, ist ungemein schwieriger. Neben der Modelarbeit muss hier auch mal nebenbei die Arbeit einer Agentur gestemmt werden. Für Newcomer, die keine Kontakte in dem Business haben, ist dies fast unöglich zu leisten.

Ein kleiner Tipp: Alternativ zu einer Agentur kann man sich auch bei der ZAV Künstlerermittlung vom Arbeitsamt "repräsentieren" lassen. Die ZAV wäre damit eine Alternative zu einer Agentur. Models, die hier eingeschrieben sind, werden über die Datenbank des Arbeitsamtes vermittelt, sind aber ansonsten relativ auf sich alleine gestellt.

Wie ist das Leben als Foto-Model?

Das Leben als Foto-Model ist keinesfalls immer nur eitler Sonnenschein. Allerdings trifft es kaum zu, dass Models eine Magerkur nach der anderen absolvieren müssen, um im Geschäft zu bleiben. Das Gegenteil ist eher der Fall. Zukünftige Foto-Models sollten ihr Augenmerk auf eine gesunde Ernährung legen. Viel Wasser, aber auch Vitamine und Mineralien gehören zum A und O. Da sich das Leben als Foto-Modell mitunter ganz schön stressig gestaltet, sollte dem Körper durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung das richtige Rüstzeug geboten werden, um mit diesen Belastungen umzugehen. Neben einer gesunden Ernährung ist natürlich auch ein regelmäßiges Workout notwendig. Dies hält nicht nur den Körper straff und fit, sondern verleiht auch gleich eine viel bessere Haltung.